Die höchsten Berge Europas, eindrucksvolle Panoramen, schroffe Schluchten und kristallklare Seen: Die Schweiz ist das ideale Land für Bergsportaktivitäten. Neben den beliebtesten Berg dem Matterhorn, mit rund 4.500 Meter, bieten Berge wie die Rigi, der Appenzeller Berg Säntis und der Niesen, eindrucksvolle Wege und Strecken für Bergsportarten wie Bergwandern, Mountainbiking, Bergsteigen und vielem mehr.
Wandern, Klettern, Mountainbiken: Bergsportarten in der Schweiz
Die Schweiz ist weltweit für ihre Bergen unter den Wander- und Bergfreunden bekannt. In den Büroräumen und den Haushalten vieler Europäer lassen sich Bilder mit Bergmotiven aus der Schweiz sehen. Laut Politikwissenschaftler und Soziologe Harmus Rosa liegt dies unteranderem daran, dass die uns Berge beruhigen und fern ab vom Alltag und den damit verbundenen sorgenvollen Aktionen und Gedanken, einen Ort der Rast und Ruhe schaffen.
Raus aus der Stadt, weg vom Betonpflaster, weg vom Lärm: Die Berge bieten einen enormen Ausgleich von den heutigen digitalisierten Orten. Auf ihnen kommen nicht nur Wanderer auf ihre Kosten. Auch Mountainbiker, Bergsteiger und Kletterer können in der Schweiz Erfahrungen sammeln, frische Luft schnuppern und frei sein.
Das klassische Bergwandern in der Schweiz
Wandern ist beliebt und zudem völlig unterschätzt: Viele Menschen vergleichen das Wandern mit einem normalen Spaziergang jedoch kann man beide Aktivitäten nicht miteinander vergleichen. Ein klassisches Beispiel der Fehlinterpretation des eigentlichen Wanderns ist der eine oder andere Wandertag an Schulen und Kindergärten. Diese bezeichnen gerne mal einen Fussmarsch zum nächsten Park, der vielleicht zwei Kilometer entfernt ist, als Wandern.
Eine echte Wanderung geht weit über diese zwei Kilometer hinaus. Wanderer lösen sich in den Bergen von jeglichem Alltagsstress und verbinden sich mit der Natur. Oft setzen sie sich dabei Gefahren aus, weshalb es bei einer Wanderung wichtig ist, seine eigenen Grenzen zu kennen. Wanderexperten selbst bestätigen, dass die grösste Gefahr beim Wandern der Mensch selbst ist und eine Wandervorbereitung essenziell für eine unfallfreie Wanderung wichtig ist.
GUT ZU WISSEN:
Das klassische Bergwandern eine leichteste Form des Wanderns und findet meistens im Voralpenland, in mittleren Höhen sowie im Hochgebirge statt. Grundsätzlich kann jeder wandern, solange er sich seinem Level anpasst. Je höher es hinausgeht, desto mehr steigt der Schwierigkeitsgrad beim Wandern an. Wobei jeder Grad andere Erfahrungen, Vorbereitungen, Fitnessprofile, Trittsicherheiten und Schwindelfreiheiten fordert.
Wandern in den Bergen ist spannend und macht Lust aufs Entdecken. Alltagsstress, Sorgen und Ängste sind beim Wandern schnell vergessen. Denn Wandern tut nicht nur dem Körper gut, es macht auch den Geist frei. Bewegung und Entspannung verbinden sich bei dieser Aktivität auf eine einzigartige Weise. Bergwandern ist abwechslungsreich und kann zu jeder Jahreszeit genossen werden. Ob am Fusse der Alpen des Wenzelsteins oder in der Dolomiten: Spass macht es auf jeden Fall.
Mountainbiking in den Bergen
Mountainbiken oder Bergradeln? – im Prinzip ist es dasselbe. Unter den Begriffen versteht man das Fahren mit geländetauglichen Rädern abseits asphaltierter Wege und Strassen. Beim sogenannten Mountainbiking wird sowohl im Gebirge als auch im Flachland, auf breiteren Forststrassen und schmalen Pfaden mit speziellen Mountainbikes gefahren.
Die einzelnen Arten des Biking variieren dabei durch das Tempo, die Bewegungen, die Räder und die Routen. Zudem ist Mountainbiking längst nicht mehr nur ein Freizeitsport: Mountainbiken hat sich heute, neben anderen Bergsportarten wie Bergsteigen, Wandern oder Klettern, als eine eigenständige Disziplin bei den Outdoor-Sportarten etabliert. Dabei werden auch die immer leichter und leistungsfähiger werdenden E-Mountainbikes als fester Bestandteil dieser Bergsportart genutzt.
1. Bike and Hike
Viele Bergsteiger nutzen das Mountainbike, um Strecken über Forststrassen mit weniger Aufwand bewältigen zu können. Am ansteigenden Bergbeginn angekommen, wird das Rad abgestellt, sodass das Wandern beginnen kann. Im Karwendeltal ist diese Art des Bergsteigens besonders beliebt und wird schon seit Jahrzehnten betrieben.
2. Touren-Biken (Cross Country)
Touren-Biken ist eine der beliebtesten Disziplinen im Mountainbiking-Bereich. Dabei werden Touren, von unterschiedlicher Länge und technischen Ansprüchen, in einer Gruppe durchgeführt. Diese orientiert sich anhand von Karten, Tourenbeschreibungen oder GPS-Daten, und plant die Route vor der Fahrt durch. Die Touren haben hierbei wieder einen angepassten Schwierigkeitsgrad, welcher bis zu Hoch zur Alpine ansteigt.
3. Downhill
Die sogenannte Downhill-Disziplin ist die schnellste unter allen Mountainbike Disziplinen und sollte nur von Profis durchgeführt werden. Es geht nur bergab: Grosse Sprünge, extreme Passagen mit Wurzeln oder Steinen, und eine hohe Geschwindigkeit, prägen diese Disziplin, die oft in eigens dafür angelegten Bikeparks, mit unterschiedlich schwierigen Streckenabschnitten, praktiziert wird. Der Aufstieg erfolgt hauptsächlich mit einem Aufzug. Auch Mountainbike-Einsteiger können auf den leichteren Strecken des Bikeparks ideal an ihren Fähigkeiten feilen.
ACHTUNG:
Downhill sollte nie allein geübt werden! Sollte man sich für diesen Sport interessieren, empfiehlt es sich anderen Bescheid zu geben oder zusammen mit anderen in einem Club oder mit erfahrenen Freunden zu trainieren. Das Downhill fahren kann durch Leichtsinnigkeit lebensgefährlich sein. Zudem sollte die Disziplin nur auf dafür vorgesehenen Strecken stattfinden.
Berg – und Klettersteigen: Wandern, klettern, steigen
Bergsteigen ist eine Art der Weiterführung des Bergtrekkings und kann Klettersteigtouren beinhalten. Es ist unter anderem die Grundlage für alpine Touren über 3000 Meter, mit Spaltengletschern, Eisflanken und -kämmen, oder gemischtem Gelände mit Felsen und Eis.
Klassisches Bergsteigen findet im Hochgebirge statt, wegloses, absturzgefährdetes Gelände, meist zu besteigen im II. oder III. Schwierigkeitsgrad, was grundlegende Kletterfähigkeiten, absolute Standsicherheit, einen hohen Verstand und ein gutes Orientierungsvermögen erfordert. Dies kann auch das Übersteigen von Schneeflügeln und leicht flachen Gletschern beinhalten.
Das Klettersteigen ist, anders wie beim Bergsteigen, mehr klettern als steigen. Bedeutet: Ein Weg kann schnell auch einmal horizontal nach oben verlaufen. Grundsätzlich empfiehlt es sich für diese Sportart, bereits mit dem Bergsteigen vertraut zu sein. Klettersteigen ist auf keinen Fall zu verwechseln mit sicheren Wegen, oder dem Bergsteigen, bei dem man lediglich kurze, exponierte Stellen mit oftmals bestehenden Tritthilfen oder Fixseilen, besteigt.
Alpinklettern
Eine weitere, extreme Schwierigkeitssteigerung der Bergsportarten ist das Alpinklettern. Beim Alpinklettern überwindet eine Seilschaft aus zwei bis drei Personen hohe Felsenwände oder Pfeiler mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und mehreren Seillängen. Das Hauptziel ist nicht der sportliche Aspekt, sondern das Gesamterlebnis, in der Regel bis an die Spitze des Berges zu kommen. Auf- und Abstiege führen oft durch absturzgefährdetes Gelände, was leichte, sowie unsichere Aufstiege erfordern kann.
Die einzelnen Alpinklettertouren werden in unterschiedlichen Begehungs-Stilen geklettert:
- frei (nur mit Sicherung, ohne Fortbewegungshilfen)
- technisch (mit Fortbewegungshilfen und Sicherung)
- clean (ohne Sicherung und Hilfe, mobile Geräte für Hilferuf dabei)
FAZIT ZUR SICHERHEIT:
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Sicherheit bei jeder Bergsportart oberste Priorität haben sollte und muss. Sicherheit kann in manchem Fällen nur durch ein erfahrenes Team, jahrelange Übungen und Vorbereitungen gegeben werden. Die meisten Unfälle in den Bergen geschehen durch Fehleinschätzungen. Auch Profis überschätzen sich dabei oft.
Bilder
Abb. 1: unsplash.com © toomastartes
Abb. 2: unsplash.com © gabrielizalo
Abb. 3: unsplash.com © cavespider
Abb. 4: unsplash.com © alpifree
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