Buche, Arve, Ahorn, Eiche und Co. Wie ging das schon wieder mit den Bäumen und Blätter? Die Schulzeit schon lange her. Im Wald unterwegs da taucht immer mal die Frage auf: Was ist das eigentlich für ein Baum? Deshalb haben wir hier ein paar Updates für deine nächsten Waldspaziergänge und Wald-Wanderungen.
Die Steineiche – Der Tiefwurzler
Grosser, bis zu 40 Meter hoher Baum mit unregelmässiger Krone. Tiefwurzler.
Rinde: anfangs glatt, grau und glänzend; später graubraune, längsfurchige, gerbstoffhaltige, dicke Borke.
Blätter: kurzgestielt, oval, unregelmässig gelappt, kleines Örchen am Blattgrund, Nerven in Lappen und Buchten verlaufend. Oberseite dunkelgrün, Unterseite bläulich-grün. Belaubung in Büscheln.
Blüten: April bis Juni, mit Blattausbruch; weibliche und männliche am gleichen Baum
Früchte: längliche, längsgestreifte Eicheln in kleinem Becher, zu 1 bis 5 an langem Stiel
Holz: gelblich-braun, schwer, hart
Verwendung: Bauholz, Treppen, Parkett, Möbel, Fässer, Eisenbahnschwellen
Die Spitzahorn – Der Spitzzahnige
Grosser, bis 30 Meter hoher Baum, meist weniger mächtig als Bergahorn.
Knospen: gross, rot.
Rinde: anfangs grau und glatt (ähnlich wie Esche); später dunkelbraun, längsrissig, borkig, mit kleinen rötlichen Rhomben, nicht abblätternd
Blätter: gross und dünn mit 5 breiten, spitzen Lappen und stumpfen Buchten; lange, fein zugespitzte Zähne. Ober- und Unterseite dunkelgrün, glänzend
Blüten: April bis Mai, vor Blattausbruch; gelbrötlich, in abstehenden, doldenartigen Blütenständen
Früchte: Flügelfrüchte aus 2 stumpfwinklig verwachsenen Teilfrüchten; Nüsschen plattgedrückt
Holz: ählich wie Bergahorn, jedoch weiniger weiss
Verwendung: wie Bergahorn
Die Roteiche – Der Park- und Zierbaum
Grosser, bis zu 40 Meter hoher Baum mit unregelmässiger Krone. Tiefwurzler. Aus Nordamerika eingeführt: versuchsweise anstelle der einheimischen Eichen angepflanzt, weil raschwüchsig. Park- und Zierbaum.
Rinde: dunkelgrau bis brau, glatt, auch im Alter nicht borkig
Blätter: oval, mit 7 bis 11 grobgezähnten Lappen und keilförmigen Blattgrund. Oberseite dunkelgrün. Im Herbst leichtend rot.
Blüte: Mai, mit Blattausbruch; weibliche und männliche am gleichen Baum
Früchte: breite, eiförmige, rotbraun glänzende Eicheln, mit Längsstreifen, auf flachem Becher
Holz: rötlich; weicher und weniger begehrt als das einheimische Eichenholz
Verwendung: Wagnerei, Parkett, Treppen, Möbel, Sperrplatten, Furniere
Die Buche – Die «Mutter des Waldes»
Grosser, bis zu 40 Meter hoher Baum. Tiefwurzler. Stamm rund, ohne Längswülste. Häufigste Laubbaumart: «Mutter des Waldes»
Rinde: grau, glatt, selten rissig
Blätter: breit, lanzettlich, mit welligem Rand.
Oberseite grün, glänzend, Unterseite heller, matt. Farbenvarietät mit grünroten bis schwarzroten Blättern: Rotbuche
Blüte: April bis Juni, mit Blattausbruch; weibliche und männliche am gleichen Baum
Früchte: dreikantige, ölreiche «Buchnüssli», zu 2 in weichstacheligem Fruchtbecher
Holz: rötlichgelb, schwer, hart, zäh
Verwendung: Wagenbau, Parkett, Treppen, Möbel, Eisenbahnschwellen, Zellulose
Die Arve – Der Wohlriechende
Mittelgrosser, bis 25 Meter hoher, sturmfester Baum
Rinde: anfangs grau und glatt; später graubraune, längsrissige Borke
Nadeln: zu 5 in Büscheln, bis 8 cm lang; blaugrün, dreikantig, steif, kürzer und dicker als bei Weymounthsföhre
Blüten: Juni bis Juli; weibliche und männliche am gleichen Baum
Zapfen: bis 8 cm lang, dick, eiförmig, mit über 1 cm langen, flügellosen, hartschaligen Samen («Arvennüssli»), Kern essbar. Samen im 2. Herbst reifend.
Holz: hellrötlich (Kern), mit dunkelrot-braunen Ästen. Sehr leicht, weich, dauerhaft, harzreich, wohlriechend; sehr wertvoll
Verwendung: Innenausbau, Möbel, Schnitzerei (Masken), Schindeln
Die Lärche – Der Goldgelbe
Grosser, bis zu 50 Meter hoher Baum. Tiefwurzler. Im Engadin und Wallis alle 6 bis 8 Jahre vom Grauen Lärchenwickler (Kleinschmettering) befallen. Im Mittellland versuchsweise auch Japanische Lärche angepflanzt.
Sommergrüner Baum, im Spätherbst werden die nadelförmigen Blätter abgeworfen. Gehört zu den zwei nicht immergrünen Gattungen innerhalb der Kieferngewächse. Die andere Gattung ist die der Goldlärchen, welche nicht zu den Lärchen gehört.
Rinde: rotbraun, anfangs glatt, später tiefrissige, schuppige Borke
Nadeln: zu 20 bis 30 in Büscheln, 2 bis 5 cm lang, flach, weich, dünn, nicht stechend, hellgrün; im Herbst goldgelb, abfallend
Blüten: April bis Juni; weibliche und männliche am gleichen Baum
Zapfen: klein, bis 4 cm lang, eiförmig, aufrecht, anfags hellbraun; später grau, mehrere Jahre am Baum bleibend. Schuppen bei Japanischer Lärche rosenblatterig zurückgerollt. Samen geflügelt, hellgelb, gesprenkelt
Holz: rötlich-braun (Kern), zäh, dauerhaft, wetterfest, harzreich; sehr wertvoll
Verwendung: Bauholz, Schiffsbau, Innenausbau, Möbel
Die Edelkastanie – Die Marroni
Mittelgrosser, bis 25 Meter hoher Baum. Tiefwurzler. Stark gefährdet durch Kastanienkrebs (Pilz).
Rinde: anfangs olivbraun und glatt; später bräunlich-graue, netzrissige Borke
Blätter: bis 25 cm lang, langzettlich, ledrig, stachelig gezähnt, kurzgestiehlt. Oberseite dunkelgrün, glänzend, kahl; Unterseite heller und matt
Blüten: Mai bis Juni; nach Blattausbrich; weibliche und männliche am gleichen Baum
Früchte: Nüsse, Kastanien («Marroni»), essbar, zu 2 bis 3 in braungelbem, stacheligem Fruchtbecher («Igeli»). Vollmast nur alle 2 bis 3 Jahre.
Holz: hell- bis dunkelbraun (Kern), hart, dauerhaft, elastisch, gerbstoffreich
Verwendung: Bau- und Möbelholz, Drechslerei, Wagnerei, Schnitzerei, Schiffsbau, Rebstecken
Die Rosskastanie – Der Allee- und Zierbaum
Grosser, bis 30 Meter hoher Baum. Flachwurzler. Aus dem Balkan 1576 in Mitteleuropa eingeführt. Forstlich unbedeutend. Allee- und Zierbaum.
Knospen: gross, hellbraun, klebrig
Rinde: anfangs dunkelbraun und glatt; später graubraune Borke, in dünnen Schuppen abblätternd
Blätter: langgestielt, gefingert; 5 bis 7 Teilblätter, langzettlich, einfach bis doppelt gekerbt. Oberseite dunkelgrün, glänzend; Unterseite hellgrün, matt, filzig
Blüten: Mai bis Juni; gross, weiss, rotfleckig, in aurechten «Kerzen»
Früchte: grüne, kuegelige, weichstachelige Kapseln mit 1 bis 3 grossen, glänzendbrauen Samen «Rosskastanien»
Holz: gelblich-weiss, weich
Verwendung: Tischplatten, Kisten, Obstgestelle
Der Schwarze Holunder – Der Steinfruchtige
Strauch, selten kleiner, bis 8 Meter hoher Baum. Zweige mit weissem Mark.
Rinde: anfangs gräulich-gelb, rissig, später hellbraun, korkig
Blätter: unpaarig gefiedert; meist 5 bis 7 Teilblätter, langzettlich, zugespitzt, grob gesägt, kahl;
Oberseite dunkelgrün, Unterseite blaugrün
Blüten: Mai bis Juni; geblich-weiss, klein, in grossen, tellerförmigen, doldenartigen Rispen; duftend
Früchte: kleine, kugelige, anfangs dunkelrote, in reifem Zustand schwarze, beerenartige Steinfrüchte («Beeren»); geniessbar
Holz: gelblich-weiss, hart, fest
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