Auf dem Weg zum Gipfel gibt es natürlich die Klassiker zu beachten, wie etwa die Ausrüstung und die Verpflegung
Gut vorbereitet auf dem Weg zum Gipfel – aussergewöhnliche Tipps
Es gibt zahlreiche Klassiker, die als ultimative Tipps vor einer Wandertour in jedem zweiten Wandermagazin dokumentiert sind. Darunter fällt meist eine Packliste, was unterwegs alles benötigt wird, sowie Verhaltenshinweise, die in einer Art Wanderknigge zusammengefasst werden. Darüber hinaus spannend sind auch Hinweise, wie etwa das Eierkochen in der Höhe trotz veränderten Luftdruckbedingungen möglich wird, und die folgenden, weiteren aussergewöhnlichen Tipps für eine gelungene Gipfeltour.
Damit die Füsse beim Wandern nicht schmerzen, muss das passende Schuhwerk her. Auch gestutzte Fussnägel sind wichtig
Tipp 1: Körperlich gut gerüstet für den Marsch
Wer nun Hinweise zu Trainingseinheiten vor der grossen Tour erwartet, der irrt sich. Denn es gibt durchaus auch andere Formen der körperlichen Vorbereitung, an die nicht alle im Vorfeld denken. Darunter fällt beispielsweise das Stutzen der Nägel an Händen und Füssen. Während zu lange Nägel an den Händen die Gefahr bergen, beim Hantieren draussen abzubrechen, könnten zu lange Nägel an den Füssen für einen schmerzhaften Auf- und Abstieg sorgen.
Auch mit Blick auf die Frisuren auf dem Kopf gibt es einen Tipp passionierter Wanderinnen: Sowohl die kecke Kurzhaarfrisur als auch die wallende Haarpracht sind auf dem Berg denkbar. Wer Extensions trägt, sollte diese per Keratin-Bonding fixieren lassen, die mit Abstand die längste Haltbarkeit aufweisen. Der Damenwelt sei gesagt: Der Rasierer ist im Tourengepäck eher eine Rarität. Das Epilieren im Vorfeld könnte hier eine Alternative darstellen, die allerdings mitnichten tourenentscheidend ist.
Eine Smartwatch, die den Puls messen kann, hilft dabei, diesen wichtigen Vitalwert auch in den Bergen zu kontrollieren
Tipp 2: Gesundheitscheck vorab und während der Tour
Wer in die Riege der Gipfelstürmer aufgenommen werden möchte, könnte dies auch mit einem mulmigen Gefühl im Bauch tun, denn nur allzu häufig wird über Unfälle in den Bergen berichtet. Für das Nachbarland Österreich gibt es Zahlen, die aufzeigen, dass es nicht etwa Steinschläge oder Lawinen sind, die zur Hauptgefahr in den Bergen werden. Stattdessen ist der Herzinfarkt, der zu den „internen Notfällen“ zählt, die häufigste Unfallursache in den Bergen. Stürze, die mit Verletzungen einhergehen, sowie tödliche Abstürze sind deutlich seltener. Wer die Bergtour geniessen und gesund und fit wieder zurückkommen möchte, sollte sich bereits im Vorfeld einem ärztlichen Gesundheitscheck unterziehen.
Während diesem Tipp noch die meisten Gipfelstürmer folgen, fehlt es jedoch in den Bergen dann meist an der kontinuierlichen Überwachung. Im besten Fall werden die Vitalwerte auch unterwegs mithilfe einer Pulsuhr überwacht. Ausreichend zu trinken, regelmässig Pausen einzulegen sowie die Routenplanung der eigenen Kondition anzupassen, sind weitere hilfreiche Tipps, um eine Tour gesund und fit zu absolvieren.
Der Schweizer Alpen-Club weist nicht nur Schwierigkeitsstufen für Berg- und Wanderrouten aus, sondern auch für Ski-, Snowboard- und Schneeschuhtouren
Tipp 3: SAC-Schwierigkeitslevel mit der eigenen Kondition abgleichen
Ebenfalls für die Planungen im Vorfeld wichtig ist der Blick auf die SAC-Skala und die ehrliche Abwägung, ob die persönliche Kondition für die gewählte Tour ausreichend ist. Hinter der SAC-Skala verbergen sich die standardisierten Schwierigkeitsskalen des Schweizer Alpen-Clubs. Im Gegensatz zu der oft recht subjektiv geprägten Klassifizierung nach leichten, mittleren und schweren Touren, ist die SAC-Skala deutlich umfangreicher.
Für Hochtouren gilt die Skala, die mit dem L-Level beginnt und sich über WS, ZS, S, SS und AS bis hin zum EX-Level erstreckt. Eine analoge Skala gilt für Ski- und Snowboardtouren. Schneeschuhtouren tragen die Touren-Bezeichnungen WT1 bis WT6, wobei WT1 für Anfänger und WT6 für Profis gemacht ist. Beim Klettern gilt eine Skala von 1 bis 7. Der Schwierigkeitslevel steigt mit der Höhe des Ziffernwerts. Mit der Kennung T1, T2, T3, T4, T5 und T6 werden Berg- und Alpinwandertouren bzw. deren Schwierigkeitsgrad bezeichnet.
Zu einer bestimmten Bewertung ist der Schweizer Alpen-Club immer so gekommen, dass die grösste Schwierigkeit der Tour bewertet wurde. Welche Herausforderung jeweils auf die Bergsteigerfreunde wartet, lässt sich im Textteil zu den Touren nachlesen. Das SAC-Tourenportal ist mittlerweile auch als App verfügbar, in der 6.000 Touren zu finden sind, die Profis der Bergwelt mit Blick auf deren Schwierigkeit bewertet haben.
Natürlich darf das Smartphone on Tour nicht fehlen. Allerdings sollte es nicht nur zum Fotografieren mitgenommen werden. Im Notfall muss der Akku für einen Notruf ausreichen
Tipp 4: Smartphone ja, aber im Flugzeugmodus – das hilft beim Detoxen und spart Akku
Natürlich darf das Smartphone mit in die Berge. Eben dort kann es atemberaubende Aussichten festhalten und erspart das Mitnehmen einer Digitalkamera. Auch um im Falle eines Falles einen Notruf absetzen zu können, ist ein Smartphone im Gepäck hilfreich. Doch es ist nicht nur die Idee von kreativen Drehbuchautoren, die im Bergwelt-Krimi immer dann den Akku des Smartphones leergehen lassen, wenn das Gerät so dringend gebraucht wird. Leider entspricht das meist der Wirklichkeit.
Um – im Falle eines Notfalls – nichts ohne Smartphone auskommen zu müssen, gibt es ein paar sinnvolle und hilfreiche Tipps. Vor dem Anstieg ist der Flugzeugmodus aus mehreren Gründen eine gute Wahl: Auf dem Weg zum Gipfel braucht es weder aktuelle News aus dem Ticker, noch E-Mails aus der Arbeit oder Nachrichten aus der WhatsApp-Gruppe. Deswegen ist der Flugmodus bestens geeignet, um die Bergtour zum digitalen Detoxen zu nutzen – und so die Tour auch ganzheitlich geniessen zu können. Weitere Akku-Sparmassnahmen sind die Displayanzeige, die in der Helligkeit reduziert werden kann, sowie die Deaktivierung einzelner Apps und deren Benachrichtigungen – wenn der Flugmodus undenkbar ist. Auch die Deaktivierung der permanenten Netzsuche kann beim Akkusparen helfen. Zudem mögen es Smartphone-Akkus nicht zu kalt. Eine Schutzhülle bringt sie solide auf angenehme 20 Grad Celsius.
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