mittel | 1.50 h | 5.5 km | ↑ 197 ↓ 578
Monte Generoso, der wohl schönste Aussichtsberg des Tessins. Vom Monte Rosa, zum Matterhorn, bis über die italienische Po-Ebene – die 360°-Rundsicht ist einmalig! Mehr noch: Historische steinerne Kühlschränke, Steinplattenmauern, verlassene Alpen und das Bauwerk «Fiore di pietra» des Tessiner Architekten Mario Botta gibt es auf der Wanderung vom Monte Generoso nach Bellavista zu entdecken.
Wegbeschrieb
Ausgangspunkt der Wanderung ist die Bergstation Generoso Vetta. Erreichbar von Capolago am Lago di Lugano nach einer 40-minütigen Fahrt mit der seit 1890 betriebenen Monte-Generoso-Zahnradbahn (Fahrplan beachten!). Gleich bei der Bergstation, nur knapp an der gut vierhundert Meter tief abfallenden Wand des Monte Generoso, befindet sich das vom berühmten Tessiner Architekten Mario Botta erschaffene Bauwerk «Fiore di pietra» (Steinblume), das mit seiner achteckigen Form an eine Blüte erinnert. Im Innern gibt es ein Restaurant und einen Ausstellungsraum über die Geschichte der Monte Generoso-Bahn.
Den 1704 Meter hohen Gipfel Monte Generoso erreicht man nach einem rund 20-minütigen Aufstieg. Das Panorama auf dem Monte Generoso gehört zu den eindrücklichsten der Schweiz. Der grandiose 360°-Rundblick reicht vom Gran Paradiso zum Monte Rosa, vom Matterhorn zur Jungfrau und vom Gotthardmassiv zur Berninagruppe bis über die Po-Ebene in Norditalien. Die Tiefblicke führen vom Luganersee, Comersee und zum Lago Maggiore.
Wer den Aufstieg zum Gipfel nicht unternehmen will, für den ist ein Abstecher zum Aussichtspunkt Belvedere eine gute Alternative.
Von der Bergstation folgt man dem Wegweiser in Richtung Nadigh. Die Route führt am Ostkamm, direkt an der italienischen Grenze entlang und folgt zunächst dem breiten Planetenweg. Dann geht es auf einem Zickzackweg steil bergab und danach flacher über Wiesen (Vorsicht bei Nässe!) mit Blick ins Muggiotal zur Alpe Piana. Von dort steigt man weiter über Wiesen bergab zur Alpe Nadigh.
Nevère – steinere Kühlschränke
Bei der Alpe Nadigh entdeckt man die ersten sogenannten «Nevère» – eine Einzigartigkeit des Monte Generoso. «Nevère» sind eine Art steinerne Kühlschränke, in dem die Milch für die Butter- und Käseproduktion gekühlt wurde. Der Begriff «Nevère» leitet sich vom Wort Schnee ab. Die zylinderförmigen «Nevère» bestehen aus Naturstein und sind etwa zu zwei Dritteln in die Erde gebaut. Absteigen kann man über eine enge Wendeltreppe.
Im Winter wurde der bis in eine Tiefe von 6-7 Meter reichende unterirdische Teil mit gepresstem Schnee und Eis gefüllt und als Kühlmittel eingesetzt. Auch dank den Schatten spendenden Bäumen (Ahorn, Buchen, Linden), die eigens angepflanzt wurden, blieb die Innentemperatur genügend kühl.
Erst seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird dieses originelle Kühlsystem nicht mehr genutzt. Insgesamt elf «Nevère» können im Monte Generoso Gebiet entdeckt werden. Vorallem bei der Alpe Nadigh und Alpe Gènor.
Von der Alpe Nadigh führt ein schöner Weg einer historischen Steinplattenmauer entlang zur Alpe Gènor. Auch hier können weitere «Nevère» entdeckt werden. Von der Alpe Gènor geht es gemächlich ansteigend ein Stück weiter an der Steinplattenmauer entlang, dann steil am Hang entlang hinauf zur Weggablung, wo man nach rechts wieder zur Bergstation Generoso Vetta gelangen kann. Der breite Wanderweg hinab zur Zwischenstation Bellavista folgt mehrheitlich der Streckenführung der Monte-Generoso-Bahn und führt abwechselnd durch offenes Gelände und Laubwälder.
Wanderungen in der Nähe
– Rovio – Bellavista – Monte Genersoso
– Meride – Monte San Giorgio – Meride