mittel | 2.45 h | 7 km | ↑ 696 ↓ 139
Erlebnisreiche Wanderung auf dem historischen Säumerweg von Handegg im Haslital auf der Via Sbrinz und auf dem Kristallweg am Räterichsbodensee vorbei hinauf zum Grimsel Hospiz. Eine Wanderung durch die Geschichte: Zeitzeugen am Wanderweg sind der Säumerstein, die in den glatten Granit gehauenen Stufen der Hälenplatte und die steinerne Bogenbrücke. Auf den Spuren der alten Säumer.
Wegbeschrieb
Bereits in der Frühzeit war der Alpenübergang vom Oberhasli ins Goms bekannt und später diente er als römischer und germanischer Handelsweg. Seinen grossen Aufschwung machte der Säumerweg im 14. Jahrhundert. Mit über 200 Saumtieren pro Woche wurden Güter wie Reis, Wein, Gewürze, Käse etc. über den Pass transportiert. Im Mittelalter diente die Handelsroute über den Grimselpass auch dazu, den begehrten Sbrinz, eine der ältesten Käsesorten Europas, nach Norditalien zu transportieren. Laib um Laib des Sbrinz schleppten die Säumer über den Grimselpass. Heute führt die ViaSbrinz als spektakulärer Wanderweg durch die dramatische Gebirgslandschaft, vorbei an stummen Zeitzeugen.
Ausgangspunkt der Wanderung ist die Bushaltestelle Handegg Gelmerbahn im Haslital. Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit findet man gleich bei der Bushaltestelle im Hotel Handeck (+41 33 982 36 11). Es lohnt sich, gleich einen Abstecher zur 70 m langen Hängeseilbrücke einzulegen, die die Aare überspannt. Es bietet sich ein schwindelerregender Blick hinab in die Schlucht und auf den Handeggfall.
Der Wanderweg führt am Schutthang Handegglauenen vorbei in eine Wiesenmulde mit einem 50 Kubikmeter grossen Granitblock, Säumerstein genannt. Über buschbewachsene Felsrippen erreicht man die in den glatten Granit gehauenen Stufen der Hälenplatten («Hähl» = glatt, flach und vom Gletscher geschliffen) mit einer Inschrift des Gletscherforschers Agassiz.
Auf fast durchgehend gepflästertem Weg geht es durch die wilde Schlucht, begleitet vom Rauschen der Aare, zur der mit Lerchen und Birken bewachsenen Mulde Chüenzentennlen. Hier wird die Aare über die, vermutlich aus dem 18. Jahrhundert stammende, Kleine Bögelisbrüggli überquert. Tief unter der malerischen kleinen steinernen Bogenbrücke befinden sich in der engen Wildwasserschlucht ausgehöhlte Gletschermühlen. Etwas weiter oben überquert man nochmals die Aare über das Grosse Bögelisbrüggli.
Über den gepflästertem Saumweg geht es hinauf zum Räterichsbodensee. Nun geht es immer am Seeufer entlang. Am anderen Seeende führt der Weg am Hang des Chessibidmers, einem Flachmoor von nationaler Bedeutung, entlang zur Felsenenge des «Sommerlochs» (Kristallkluft). Unterhalb der imposanten Bogenstaumauer überquert man die Aare und steigt über Treppen und Steinstufen zum Grimselsee und zum Grimselpass hinauf. Auf dem mächtigen Felsnollen thront das historische Alpinhotel Grimsel Hospiz (+41 33 982 46 11). Eines der spektakulärsten Berghotels der Schweiz. Nicht nur die herrliche Lage und die Sicht über die fjordartige Landschaft des Grimselsees machen das denkmalgeschützte Berghotel einzigartig, sondern auch seine Geschichte. Denn hier stand bereits 1142 das erste urkundlich erwähnte Gasthaus der Schweiz.
Hier wird auch Strom produziert: auf spannenden Kraftwerksführungen der Kraftwerke Oberhasli kann man alles zum Thema Strom erfahren, auch, was man schon immer wissen wollte.
Tipp: Mehr lesen über die Geschichte zum Grimsel Hospiz
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