Im französischsprachigen Unterwallis, genauer im Zentralwallis, erstreckt sich ein urtümliches, wildes Seitental von Sion/Sitten aus südwärts bis in die Walliser Gletscherwelt hinein: Das Val d’Hérens.
Am Ende der letzten Eiszeit formte der sich zurückziehende Hérens-Gletscher das Tal, an dessen Hängen sich typische Walliser Häuser lehnen und die historischen Dörfer wie Arolla, Evolène, Hérémence, Les Haudères, La Sage, La Forclaz, Mase, Nax, St-Martin und Vernamiège prägen. Hauptort ist das historische und idyllische Evolène.
Ein einzigartiges, bizzares Naturschauspiel, einst geformt vom Hérens-Gletscher sind die unbedingt von Nahmen zu sehenden Erdpyramiden von Euseigne: pfeilartige, betonharte Pyramidenspitzen ragen in den Himmel und auf den Spitzen liegen schwerste Steinblöcke – ein kunstvolles, fast unmöglich erscheinendes Naturspektakel.
Das Tal Val d’Hérens, auch Eringertal genannt, wird begrenzt hauptsächlich durch die hohen Gipfel des Dent Blanche, Dent d’Hérens, Mont Collon und Mont Blanc de Cheilon.
Im südlichen Talabschluss, also Richtung Italien, liegt der Ferpècle-Gletscher, dessen Gletscherzunge etwa auf 2100 M.ü.M. liegt und erwandert werden kann. Auch bei Arolla finden sich gleich zwei eindrückliche Gletscherwelten: Glacier du Mont Collon und der Haut Glacier d’Arolla – Oberer Arollagletscher. Das Wasser dieser drei Gletscher bilden den Fluss La Borgne.
Die Menschen wanderten bereits im Hochmittelalter von Zermatt über den Col d’Hérens (Eringerpass) in Richtung Val d‘Hérens ein. Interessanterweise – weil heutzutage nicht möglich – führte zur Römerzeit ein oft begangener Saumweg vom Val d’Hérens ins italienische Valpelline, entlang des Hanges der Dent Blanche, oberhalb des Ferpècle-Gletschers.
Einer der schönsten Bergseen der Schweiz ist der Lac Bleu d’Arolla, der zu Fuss gut zu erreichen ist. Eine Pause in der Buvette Nähe des Sees lohnt sich auch der Aussicht in die Bergwelt wegen. Von den Hängen des Val d’Hérens fliessen zahlreiche Wasser, die in den Fluss La Borgne münden, der das Tal mit grossen Wassermassen durchfliesst und in Sion in die Rhone mündet. Schönste Wanderwege führen am Fluss La Borgne durch Auengebiete, Wildwiesen mit seltenen, einzigartigen und zahlreichen Pflanzen – je nach Saison.
Tolle Aussichten bis weit über und in das Rhonetal hinein gibt es auf verschiednen Höhenwegen: Eine spektakuläre Hängebrücke macht den Weg ab/bis Ossona einfacher. Ossona; ein malerischer und authentischer Weiler mit Alpbeizli, dessen einst zerfallenen Weiler restauriert und wiederbelebt wurden, dank einem nachhaltigen Agritourismus-Vorzeigeprojekt, mitorganisiert durch die Bewohner von St. Martin.
Das Eringertal (Val d’Hérens) beherbergt auch die bekannten, besonders für die alpine Welt bestens passende Eringerkühe. Das Val d’Hérens/Eringertal ist Heimat dieser alpinen Kuhrasse, deren Kuhkämpfe um die Herdenhierarchie in der Natur liegen, hundertjährige, traditionsreiche Ereignisse sind und jeweils im Mai an wenigen Orten im Wallis, auch im Val d’Hérens stattfinden.
Das Val d’Hérens/Eringertal ist eines der spannendesten und ursprünglichsten Walliser Seitentäler des Unterwallis. Entdecke es!
Highlights
- Pyramiden von Euseigne: Spektakuläres Naturschauspiel, bizarr und einmalig!
- Idyllische Dörfer Les Haudères & Evolène mit alten Walser Häusern
- Türkisblauer Lac Bleu
- Spektakuläre 133 Meter lange Hängebrücke «Passerelle de la Grande Combe»
- Auengebiet von Lotrey
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