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Anforderung
T2
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Körperliche Anforderung
Hoch
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Dauer
04:00 h
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Distanz
13.5 km
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Aufstieg
216 m
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Abstieg
1316 m
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Tiefster Punkt
1083 m
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Höchster Punkt
2237 m
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Beste Jahreszeit
Highlights
- UNESCO-Welterbe Sardona
- Schwemm- & Moorlandschaft Unterer Segnesboden
- Flusslandschaft Bach Flem
Hinweis
- Trittsicherheit, Schwindelfreiheit & Ausdauer erforderlich!
- Gute, hohe Wanderschuhe mit Gore-Tex Membrane
- Betreten des Unteren Segnesboden untersagt! Auf dem Weg bleiben!
Ausgangspunkt der Wanderung ist die Gondelbahn-Bergstation Nagens Sura, erreichbar mit dem FlemXpress von Flims. Dabei fährt man in vier Sektionen via Foppa, Startgels und Segnes ohne umzusteigen hinauf. Gleich bei der Talstation befindet sich die Bushaltestelle «Flims Dorf, Bergbahnen» für eine bequeme Anreise mit dem ÖV. Von Chur gibt es direkte Busverbindungen.
Oben bei der Bergstation Nagens Sura auf 2233 Metern angekommen geniesst man zunächst das prächtige Panorama der Bergwelt und die Sicht auf den Talboden. Dann geht es los. Die Route führt nach rechts bergwärts auf dem breiten Kiesweg und man ist schon bald mitten im UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona. Eine Schwelle am Boden markiert den Eintritt ins Gebiet. Im Blick die zackigen Gipfel der Tschingelhörner mit der markanten Glarner Hauptüberschiebung und dem berühmten Martinsloch. Über Jahrmillionen haben sich die Alpen durch den Zusammenstoss der Kontinentalplatten aufgetürmt. Bei der sogenannten Glarner Hauptüberschiebung hat sich älteres rotes Verrucano-Gestein über das jüngere schiefrige Flysch geschoben. Nirgendwo in Europa sind die Spuren der Alpenauffaltung so klar sichtbar.
Bald sieht man hinab zum Unteren Segnesboden (Romanisch: Plaun Segnas Sut), der durchzogen ist von unzähligen Wasserläufen. Die Bäche auf der Hochebene ändern ständig ihren Lauf und es entstehen immer wieder neue Seen und Inseln. Der Untere Segnesboden ist eine alpine Schwemmebene und Moorlandschaft von nationaler Bedeutung. Entstanden ist diese aussergewöhnliche Hochebene um 7469 v.Chr. durch den Flimser Bergsturz, den grössten Bergsturz Europas. Bergsturz-Ablagerungen im Bereich der Segneshütte blieben liegen und bildeten einen Staudamm. Dahinter lagerten Gebirgsbäche Schutt an, und es entstand diese eindrückliche Schwemmebene.
Bis hinab nach Flims folgt man nun immer den Signalisationen der Route Trutg dil Flem – Flimser Wasserweg Nr. 764. Bald verlässt man den Kiesweg und wandert auf dem schmalen Bergweg am Hang entlang hinab. Zwei Stellen sind mit Seilen und Ketten gesichert. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind erforderlich. Der Weg ist aber gut ausgebaut.
Auf dem Unteren Segnesboden angekommen weisen Hinweistafeln auf das Naturschutzgebiet hin. Das Betreten der Schwemmebene ist untersagt. Denn sie ist ein sehr empfindliches Ökosystem. Wanderer oder Biker können durch das Betreten die Vegetation schnell zerstören. Denn hier finden angepasste und seltene, hochspezialisierte Pflanzen, Insekten und Amphibien einen Lebensraum. Kaum sichtbar für unsere Augen.
Die Route führt am linken Rand des Kessels entlang. Wasserfälle tosen hinab, Wasserläufe müssen überquert werden. Gute, hohe Wanderschuhe mit wasserdichter Gore-Tex Membrane sind unverzichtbar, um trockenen Fusses zu bleiben. Am nördlichen Ende der Schwemmebene überquert man einen Bergbach auf einem schmalen Holzsteg, und es geht am rechten Rand südwärts weiter. Unterwegs gibt es einen imposanten Wasserfall, der durch zerklüftete Felsen schiesst. Eine Rastbank lädt zum Verweilen ein.
Etwas unterhalb von der Bergstation Segnes beginnt der Abstieg nach Flims. Wer will, kann die wenigen Schritte hinauf zur Station machen und in der Segneshütte (+41 81 927 99 24) einkehren. Dort befindet sich auch der Besucherpavillon Sardona, wo man einen Einblick in die Entstehung der Alpen erhält.
Der Weg führt in Serpentinen hinab bis zum Bach Flem, wo man diesen dann auf einem Brücklein überquert. Etwas erhöht vom Gebirgsbach geht es zunächst auf einem Höhenweg am Hang entlang, mit Blick in die Bergwelt und dann hinab zum Wegweiser Punt Desch. Von dort über die Brücke und über Wiesen bergab, bis man wieder auf den Bach Flem trifft. Spektakulär sprudelt und zwängt sich das türkisblaue Wildwasser durch die kleine, enge Schlucht mit bizarren, zerklüfteten Felsformationen. Darin zu entdecken sind kleine und grössere Gletschertöpfe. Über kühn angelegte Brücken wechselt man das Ufer mehrmals.
Dann erreicht man das Bergrestaurant Ustria Startgels mit Sonnenterrasse. Dort in der Nähe befindet sich auch die Gondelstation Startgels. Weiter dem Flimser Wasserweg folgend geht es wieder zur Flem und zur nächsten Brücke. Auch hier; imposant der Blick in die kleine, zerklüftete Schlucht. Ein Stück erhöht vom Bach wandert man durch Wald, dann wieder hinab zu diesem. In der Schlucht dann ein eindrücklicher Wasserfall. Ein schöner Platz für eine Pause.
Ein langgezogener Holzsteg führt über das feuchte Gebiet am sprudelnden Fluss entlang. Eine imposante Stromschnelle und weitere spektakuläre Brücken passierend, wandert man allmählich durch Nadelwald hinab. Immer an der Seite der rauschende Bach Flem. Bald blickt man zur Bergstation Foppa. Die Gondelbahn fährt hier quer durch die Schlucht. Ein grossartiger Weg, der hinab in die Schlucht führt und über eine geschwungene, moderne Brücke mit Ausblick in die Schlucht mit dem über mehrere Felsstufen hinabstürzenden Flem. Geradezu monumental. Hier zwängt sich das Wasser tosend um eine Insel mit aufgetürmten gerippten Felsen. Auf der anderen Seite der Brücke zwängt sich der Bach durch eine schmale Schlucht mit aufragenden Felsflanken.
Der Weg führt hinab zur nächsten Brücke und über diese führend, dann am Waldrand entlang über Wiesen, bis es wieder zur Flem geht. Am Flussufer entlang weiter, dann ein Stück der Strasse entlang bis zu einer Feuerstelle (mit WC). Noch ein kurzes Stück auf der Strasse, dann geht es wieder auf dem Wanderweg weiter. Durch einen schluchtartigen Weg wandert man in einem verwunschen anmutenden Märchenwald mit tief zerklüfteten Böden, vermoosten Bäumen und Felsbrocken. Hier ist Vorsicht geboten. Links und rechts des Weges gibt es da und dort tiefe Löcher im Boden. Auch zahlreiche Höhlen tun sich auf. Man erreicht einen Aussichtspunkt mit Blick auf Flims. Ein Tisch und Sitzbänke gibt es, ein idealer Ruheplatz. Nun wandert man in Kehren sehr steil bergab zum Aussichtspunkt Känzeli. Der Ausblick ist grandios auf den Flem, der hier in Kaskaden eindrücklich hinabstürzt. Ein Tisch und Sitzbänke laden auch hier zum Verweilen ein. Kurz am Waldrand über Wiesen bergab, mit Flims im Blick, dann nochmals kurz durch den Wald und schlussendlich ist Flims erreicht. Die Bushaltestelle liegt nah, bei der Bergbahn FlemXpress.
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