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Anforderung
T2
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Körperliche Anforderung
Mittel
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Dauer
02:20 h
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Distanz
8.1 km
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Aufstieg
350 m
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Abstieg
290 m
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Tiefster Punkt
1151 m
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Höchster Punkt
1315 m
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Beste Jahreszeit
Highlights
- Abgeschiedenes Safiental im Naturpark Beverin
- Fluss Rabiusa mit eindrücklichen Auenwäldern und weitläufigen Kiesbänken
- Walserdorf Safien Platz mit Museum Safien
Hinweise
- Nicht im Flussbett aufhalten, Wasserkraftanlagen können das Wasser jederzeit und plötzlich anschwellen lassen; auch bei schönem Wetter! Gefahr!
Ausgangspunkt der Wanderung ist die Bushaltestelle Versam Egschi im Safiental. Erreichbar mit dem Bus von der RhB-Station Versam-Safien in der Rheinschlucht. Bereits die Anfahrt ist spannend: Auf einer schmalen, kurvigen Strasse geht es hinauf ins abgelegene Tal, welches zum Naturpark Beverin gehört. Schon bald blickt man auf der Fahrt hinab in die imposante Rheinschlucht. In Egschi angekommen folgt man dem Wegweiser in Richtung Safien Platz. Ein kurzes Stück auf der Strasse bergab, dann biegt man nach links ab auf den Walserweg Safiental Nr. 735. Bis zum Ziel in Safien Platz folgt man nun immer diesen Signalisationen. Die Route führt auf einem breiten Kiesweg bergab mit Blick zum Stausee und ins Safiental.
Das Safiental wurde ursprünglich von Romanen bewirtschaftet. Noch heute weisen alte romanische Flurnamen auf deren Besiedlung hin. Ab Ende des 12. Jahrhunderts wanderten Walser vom Oberwallis in wenig besiedelte Bündner Hochtäler aus. Um 1300 liessen sich die ersten Walser auch im Safiental nieder.
Mit der Eröffnung der Safier-Talstrasse 1885 konnten Bauern, die ihr Vieh bis dahin hauptsächlich auf Märkten in Norditalien verkauft hatten, nun vermehrt im Norden absetzen. Ab dem 17. Jahrhundert fand zunehmend eine starke Abwanderung statt. Zählte man 1850 noch 1798 Einwohner im Safiental, sind es heute noch rund 950. Seit jeher ist das Tal von der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung mit seinen typischen Walser Streusiedlungen geprägt. Rund 70 Landwirtschaftsbetriebe pflegen heute die Kulturlandschaft.
Der Walserweg Safiental folgt von Versam bis zum Turrahus weitgehend den historischen Verbindungs- und Säumerwegen. So auch dieser Abschnitt von Egschi nach Safien Platz. Der Weg führt hinab zum Stausee. Seit 1949 ist das Rabiusastauwerk in Betrieb. Drei Jahre später folgten die Ausgleichsbecken in Wanna und Safien Platz sowie die Kraftwerkzentrale in Safien Platz. Von nun an konnten alle verstreut liegenden Betriebe mit Elektrizität versorgt werden.
Die Route führt beim Stausee über die Brücke und schon bald am Ufer des Sees entlang. An dessen Ende fliesst die Rabiusa in eine grosse Schwemmebene mit Treibholz und riesigen Kiesbänken hinein. Auf einem schmalen Pfad geht es, je nach Jahreszeit, weiter durch hüfthohes Gras mit reicher Blumenpracht, dann erhöht vom Fluss durch Wald. Auf einem kurzen Abschnitt warnt eine Hinweistafel vor erhöhter Steinschlaggefahr. Hier gilt es ohne stehenzubleiben durchzuwandern. Kurz darauf ist man ganz nah am breiten Flussbett der Rabiusa. Der Fluss entspringt unterhalb des Bärenhorns auf rund 2800 Metern und mündet nach 32 Kilometern durchs Safiental bei der Rheinschlucht in den Rhein. Auf dem Weg dorthin durchfliesst er Auen und das felsige, unwegsame, mit bis zu 300 Meter hohen Felswänden, Versamer Tobel. Die weitläufigen Kies- und Grobsandflächen entlang der Rabiusa zählen zu den eindrucksvollsten und schönsten Kiesbettfluren im Kanton Graubünden. Wertvolle Magerwiesen, Moore, eindrückliche Auenwälder – zum Teil kilometerlang –, kleine Inseln und unzählige, sprudelnde Bächlein, die dem Gebirgsfluss Wasser zuführen, prägen diese einmalige Flusslandschaft. Ein wichtiger Lebensraum für Flora und Fauna. Hier gedeiht etwa das vom Aussterben bedrohte Lappländische Knabenkraut und gefährdete Bachforellen tummeln sich im Fluss. 2017 wurde das Auengebiet der Rabiusa ins Bundesinventar der Auengebiete von nationaler Bedeutung aufgenommen.
Der Wanderweg führt weiter durch Wiesen ein Stück am Bachbett entlang, dann etwas weiter weg von diesem bis man wieder zum Fluss gelangt. Nun über die Holzbrücke, wo man erneut einen Blick auf das ausgedehnte Flussbett geniesst. Jetzt geht es weg von der Rabiusa und etwas bergauf zum Bauernhof bei Grafa, dann wieder hinab zum Fluss und über die Brücke. Schon bald wandert man auf der wenig befahrenen Zufahrtstrasse bergauf bis zum Wegweiser bei der Kirche Neukirch. In Fronarbeit wurde die «Nüw Chilcha» in 34 Tagen von Einwohnern, die den langen Weg für die Kirchgänge nach Safien Platz nicht mehr unternehmen wollten, gebaut und 1698 eingeweiht.
Der Wanderweg biegt in den lichten Wald ab, durchquert dann einen Bergbach und führt an diesem entlang zu einem wunderschönen Auengebiet. Über Wiesen, am Rand der Aue mit kleinen Bachläufen, geht es später wieder direkt an der Rabiusa entlang. Dem Weg durch das Gras nun folgend weiter hinauf und am Hang entlang mit zahlreichen Quellen und mit Blick hinab zur Rabiusa. Beim Blick zurück bietet sich eine schöne Aussicht hinab ins Safiental mit seinen Streusiedlungen.
Nun führt der Weg abwechselnd durch schönen Wald und offenes Gelände, das immer wieder den Blick zum Flussbett frei gibt. Dann geht es wieder kurz direkt zum Fluss, gefolgt vom Schlussaufstieg über die Weide hinauf nach Safien Platz. Der Weg führt durch das Dorf am Museum Safien (Öffnungszeiten beachten) vorbei und zum Selbstbedienungsladen Spensa mit Safientaler Produkten. Gleich gegenüber befindet sich die Bushaltestelle Safien Platz. Wer die Strasse etwas weiter geht und dann links auf die bergabführende Strasse und die Route Richtung Glaspass einbiegt, findet unten beim Ausgleichsbecken das historische Gasthaus Rathaus (+41 81 647 11 06). Ein wunderschönes Walserhaus mit gemütlicher Gaststube, gotischer Ratsstube und lauschiger Gartenterrasse. Auch übernachten kann man im ehemaligen Rathaus aus dem Jahre 1481.
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