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Wissen

Höhenangst und Höhenschwindel beim Wandern

Schweissnasse Hände, das Herz rast, kein Schritt geht mehr, alles dreht sich. Was tun bei Höhenangst und Höhenschwindel beim Wandern?

17. September 2023

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Angst ist lebensnotwendig. Sie warnt uns vor Gefahren. Zuviel Angst haben kann aber auch gefährlich sein. Auf Bergwanderungen ist immer wieder mal «Schwindelfreiheit» gefragt. Höhenangst und Höhenschwindel ist dabei nicht das gleiche.

Höhenangst (Akrophobie, Altophobie, Hypsophobie)

Die Höhenangst tritt in Höhen (nicht zwingend grosse Höhen) wie vor Abgründen, auf Türmen oder Brücken auf und macht bei geringer objektiver Gefahr bereits Angst. Symptome der Höhenangst sind Atemnot, Herzklopfen, Herzrasen, Schwitzen, Schwindel, Engegefühl etc. Die Höhenangst ist eine Angststörung. Das Gegenteil von Höhenangst ist Schwindelfreiheit.

Die Ursache für eine Höhenagst kann sehr unterschiedlich sein. Diese kann als spezielle Übersensibilität angeboren sein oder durch ein Erlebnis angelernt sein. Die Höhenangst ist heute gut, zum Beispiel mit einer Psycho- und/oder Verhaltenstherapie, behandelbar. Auch Johann Wolfgang von Goethe litt unter der Höhenangst. Mit einer Art Verhaltenstherapie bestieg er mehrmals die Woche den damals höchsten Kirchturm, das Strassburger Münster, bis ihn die Höhe nichts mehr ausmachte.

Höhenschwindel

Der Höhenschwindel ist nicht krankhaft und hat biologische Ursachen wie beispielsweise zu hohe Entfernung der Augen vom nächsten festen Objekt. Der Körper stabilisiert sich über die Peripherie der Netzhaut. Beim Blick nach unten fehlt dieser Faktor. Das Gleichgewichtsorgan und die propriozeptische Nerven gleichen dies aus. Schwindelfreiheit ist auch abhängig von der biologischen Disposition und ist erlernbar. Auch erfahrene Bergsteiger müssen sich zu Saisonbeginn erneut an ausgesetzte Stellen gewöhnen. Normaler Höhenschwindel nimmt im Gegensatz zur Höhenangst bei Gewöhnung ab.

Vorsichtsmassnahmen für Grenzsituationen (bsp. ausgesetzte Stellen, Gletschertraversierung etc.):

  • Tief- und Weitblicke an schwierigen Stellen vermeiden
  • Nicht frei an ausgesetzten Stellen stehen, ohne festen Halt zu suchen oder zu haben
  • Blick hinunter: sicherstellen, dass konstrastreiche Gegenstände im seitlichen Blickfeld sind (Stabilisierung der Lage über die Netzhaut-Peripherie)
  • Höhenschwindel entsteht nach wenigen Sekunden, daher nur kurzer Blick in die Tiefe
  • Verdrehte Kopfstellungen vermeiden
  • Sinnesorgane nicht zusätzlich beanspruchen. Das Beobachten von bewegten Objekten, wie Wolken oder Vögeln, oder ein Blick durch ein Fernglas erhöhen das Schwindelgefühl.
  • Blick durch ein Fernglas nicht an ausgesetzten Stellen
  • Absprache der Kommunikationsart in schwierigen Situationen oder wenn Hilfe benötigt wird –> Code-Wort vereinbaren
  • Verzicht des Sprechens während des Passierens einer schwierigen Stelle

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