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Anforderung
T2
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Körperliche Anforderung
Mittel
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Dauer
05:30 h
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Distanz
16.2 km
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Aufstieg
1089 m
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Abstieg
814 m
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Tiefster Punkt
1008 m
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Höchster Punkt
1849 m
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Beste Jahreszeit
Highlights
- Malerisches Poschiavo mit Casa Tomé & herrschaftlichen, historischen Villen
- Alpe San Romerio mit Kirchlein aus dem 11. Jahrhundert
- Ausblicke ins Val Poschiavo, auf den See
- Historisches Hotel Albrici in der Altstadt Poschiavo
- ViaValtellina
Hinweis
- PubliCar Valposchiavo (Piaz, Viano, Linie 711) muss mindestens eine Stunde vor Fahrt reserviert werden: 0800 126 126 !
Ausgangspunkt der Wanderung ist der Bahnhof in Poschiavo im italienisch sprechenden Bündner Südtal – dem Puschlav. Vom Bahnhof geht es geradeaus auf der Vial da la Stazion zum Fluss Poschiavino. Dort biegt man rechts ab und folgt dem Wegweiser in Richtung San Romerio. Die Route führt über die Brücke auf die andere Seite des Flusses, hinein ins Städtchen Poschiavo, dem Hauptort des Valposchiavo.
Es lohnt sich den malerischen Ortskern mit italienischem Flair zu besichtigen. Aufgrund seiner historischen Bedeutung steht das Ortsbild unter Schutz. Auf einem Streifzug durch die engen Gassen bewundert man stattliche Patrizierhäuser. Bei der Piazza Communale, dem Dorfplatz, befindet sich die spätgotische Stiftskirche San Vittore mit romanischem Glockenturm, das Oratorio Sant’Anna mit Beinhaus, die barocke Kapelle Santa Maria Presentata sowie das Rathaus mit einem einstigen Wehrturm. Beim Dorfplatz befindet sich auch das historische Hotel Albrici (Tel: +41 81 844 01 73). Im 1682 erbauten Patrizierhaus mit Prunkräumen und dem sogenannten Sibyllensaal mit reich verziertem Renaissancetäfer und einer imposanten Kassettendecke wird Geschichte erlebbar.
Einen Besuch Wert ist auch die Casa Tomé. Das Haus zählt zu den ältesten und besterhaltenen Bauernhäusern des Alpenraums. Es ist in seinem Ursprungszustand weitgehend erhalten geblieben und ist ein seltenes Zeugnis der bäuerlichen Kultur. Seit 1993 steht es unter Denkmalschutz.
Von Poschiavo folgt man der ViaValtellina Nr. 30 in Richtung San Romerio. Die ViaValtellina Nr. 30 ist ein Weitwanderweg, der vom österreichischen Gargellen im Montafon nach Tirano in Italien führt. Auf diesem alten Saumpfad wurde jahrhundertelang Wein aus dem Veltlin transportiert.
Die Route führt durch die Palazzi, einem Strassenzug mit prachtvollen Villen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, dem sogenannten Spaniolenviertel. Aus wirtschaftlichen Gründen mussten viele Puschlaver auswandern. Einige waren in Spanien und anderen Ländern als Zuckerbäcker tätig. Dort brachten es viele von ihnen zum Wohlstand. Zurück in der Heimat erbauten sie diese wunderschöne Villen im neoklassizistischen Stil.
Weiter auf der ViaValtellina geht’s auf der Teerstrasse am Spital vorbei und zum Ortsteil Cologne. Dort biegt der Weg nach rechts ab und schon bald wandert man auf einem Kiesweg. Bergauf wandernd geht es abwechselnd durch Wald und über Lichtungen mit schönen Ausblicken auf den Lago di Poschiavo. Nach Saltaplana wird der Wanderweg zunehmend schmaler und bei Vendület wird dieser ziemlich steil. Bei Barghi geht es ins Val da Terman hinein, wo man nach dem Überqueren des Bergbachs ins Naturwaldreservat Bosch dal Bügliol gelangt. Hier hat man den höchsten Punkt der Wanderung erreicht.
Zuerst in leichtem Auf und Ab steigt die Route vor Calcherin nochmals ein wenig an. Danach geht es auf dem schmalen Bergweg hinab. Kurz vor San Romerio verlässt man den Wald. Hier geniesst man ein fantastisches Panorama hinab ins Val Poschiavo mit den Berggipfeln auf der gegenüberliegenden Talseite. Auf einem Felsvorsprung thront das Kirchlein von San Romerio. Das Schiff der Bergkirche stammt aus dem 11. Jahrhundert. Chor und Turm wurden im 15. bis 16. Jahrhundert angebaut. Es entstand hier auch ein Kloster und Hospiz, die den Geistlichen aus dem Veltlin als Sommerstation dienten. Vom ehemaligen Hospiz stehen heute noch drei Häuser. Den Schlüssel zur Besichtigung der Kirche erhält man in der Berghütte San Romerio.
In unmittelbarer Nähe von der Kirche liegt die Alpe San Romerio (+41 81 846 54 50). Während der Alpzeit kann man im gemütlichen Doppelzimmer oder in Mehrbettzimmern übernachten. Im Ristoro oder auf der schönen Sonnenterassse geniesst man herzhafte regionale Speisen aus dem Puschlav. Auch hausgemachter Grappa steht auf der Getränkekarte. Zur Alpe gehört auch ein sogenanntes Crot. Ein kuppelförmiges, aus Natursteinen gebautes Gebäude, welches früher als Kühlschrank diente. Eine Besonderheit des Puschlavs. In San Romerio wird das Crot auch heute noch zur Kühlung von Lebensmitteln gebraucht.
Von San Romerio geht es weiter nach Viano. Auf dem Alpsträsschen erreicht man zunächst Piaz, wo man mit dem Rufbus, dem PubliCar, nach Brusio fahren kann (Reservation obligatorisch). Von Piaz folgt man der Route weiter durch den Wald zur Alp Predasc. Dann zunächst auf dem Kiesweg und zum Schluss auf der Teerstrasse nach Viano. Unterwegs kann man durch die Bäume das berühmte Kreisviadukt von Brusio, der Rhätischen Bahn (RhB) erspähen.
Viano ist ein ehemaliges Schmugglerdorf. Die Blütezeit des Schmuggels erlebte das Puschlav von den 1960er bis in die 70er Jahre. Tonnenweise Kaffee und Zigaretten wurden zu Fuss tagtäglich nach Italien gebracht.
Auch von Viano ist der Bus reservationspflichtig: +41 800 126 126, www.postauto.ch/711
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