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Anforderung
T2
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Körperliche Anforderung
Mittel
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Dauer
03:00 h
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Distanz
9.4 km
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Aufstieg
470 m
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Abstieg
531 m
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Tiefster Punkt
1947 m
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Höchster Punkt
2176 m
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Beste Jahreszeit
Highlights
- Fast Arktisfeeling: Gletscherseeli am Fuss der Clariden-Nordwand mit einer hohen Eiswand!
- Nähe zur Gletscherwand ist toll!
- Käsekauf im Gemsfairehüttli während Alpbetrieb möglich
Hinweis
- Beim Hasentritt befindet sich eine exponierte Felsstufe, die mit Ketten gesichert ist!
- Grosses Geröllfeld beim Gletscherseeli mit Rutschgefahr!
- Beachte Betriebszeiten der Gondel Urnerboden-Fisetengrat, evt. Reservierung erforderlich!
- Klausenpass: im Vorfeld Fahrplan konsultieren (nur wenige Busverbindungen)!
Der Urnerboden
Der Urnerboden ist die grösste Alp der Schweiz und ist ein politischer Sonderfall. Der Grenzverlauf zwischen den Kantonen Uri und Glarus findet man nicht auf der Klausen-Passhöhe, sondern östlich davon, geografisch eher dem Glarnerland zugehörig. Der Urnerboden wurde im Jahr 1315 in harten Auseinandersetzungen den Glarnern entrissen. Deshalb gehört der Urnerboden politisch zur Gemeinde Spiringen UR. Der Sage nach entschied ein Wettlauf über den Grenzstreit. Im Winter, wenn der Klausenpass geschlossen ist, leben gerade mal 30 Menschen auf dem Urnerboden. Im Sommer wächst die Zahl auf 500 an. Hinzu kommen dann bis zu 1200 Kühe und bis zu 700 Rinder auf der Gemsfairenalp und auf dem Fiseten. Jährlich werden rund 200 Tonnen Käse produziert. Der Besuch der 2014 erstellten Alpkäserei Urnerboden und ein Einkauf im zugehörigen Alpladen lohnen sich.
Der Klausenpass
Bronzezeitliche Funde auf dem Urnerboden und im Schächental weisen auf eine frühe Überquerung des Klausenpasses hin. 1196 wurde der Übergang als «Märchmons» erstmals urkundlich erwähnt. Seinen heutigen Namen hat der Klausenpass vom heiligen Nikolaus, dem Schutzheiligen der Berg- und Alpbewohner. Jahrhundertelang wurden über den Pass Lasten getragen. Erst durch den Bau der Klausenstrasse wurde der Saumpfad überflüssig.
Am 11. Juni 1900 wurde die Klausenpassstrasse eröffnet, und noch im selben Jahr fuhr die erste Postkutsche über den Pass. Die Postkutschenlinie «Flüelen – Klausen – Linthal» wurde im Sommer einmal täglich in beiden Richtungen betrieben. Anderthalb Tage dauerte die Reise. Auf dem Urnerboden bzw. in Urigen wurde übernachtet und die Pferde gewechselt.
Ab 1922 wurde die Strecke von Postautos befahren, nachdem man die Strasse für Autos befahrbar gemacht hatte. Damit ging die Ära der Postkutschen zu Ende.
Zwischen 1922 und 1934 wurde auf dem Klausenpass das legendäre Klausenrennen durchgeführt. Ein Bergrennen für Autos und Motorräder. Seit 1993 findet das Rennen mit historischen Autos und Motorrädern alle paar Jahre wieder statt.
Wegbeschrieb
Ausgangspunkt der Wanderung ist die Bushaltestelle Urnerboden Dorf. Der Wanderweg führt von dort an der Kirche vorbei, hinauf zum Dorf. Oben findet man das Gasthaus Urnerboden (+41 55 643 14 16) mit Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit. Kurz vor dem Gasthaus biegt man nach links ab zur Talstation der Seilbahn Urnerboden-Fisetengrat. In wenigen Fahrminuten bringt einen die kleine Seilbahn hinauf zur Bergstation. Von dort sind es rund 5 Gehminuten hinauf zum Fisetenpass und Fisetengrat.
Mitten auf dem Fisetengrat kann man bei fantastischer Aussicht, vom Linthal bis zum Klausenpass, einen Jass klopfen. Es stehen Bänke und ein Holztisch, in dessen Schublade die Jassutensilien deponiert sind, zur Verfügung.
Vom Fistenpass folgt man dem Clariden-Höhenweg in Richtung Gemsfairenhüttli und Klausenpass. Zunächst auf dem Gratweg, dann unterhalb des Grates mit schönem Ausblick zum Klausenpass, wandert man durch Wiesen zum Hasentrittli. Hier geht es über eine kurze, exponierte Felsstufe, die mit Ketten gesichert ist. Vorsicht ist angesagt! Nachdem man das Hasentrittli überwunden hat, wird der Wanderweg allmählich flacher und führt dann über die schöne Hochebene Gemsfairenboden mit Findlingen. Zur Alpzeit werden hier Kühe gesömmert. Kurz vor dem Gemsfairenhüttli passiert man am Fusse des Gemsfairenstock und Speichstock eine grosse Geröllhalde.
Beim Gemsfairenhüttli kann man zur Alpzeit einkehren und Alpkäse kaufen. Von den Sitzbänken aus geniesst man eine herrliche Aussicht auf die gegenüberliegende Talseite mit den imposanten Jägerstöcken. Die Dolomiten vom Urnerboden.
Vom Gemsfairenhüttli wandert man über Wiesen, teilweise steil bergauf, zum Griessbödemli. Dann geht es über eine Brücke mit einem gerölligen Bachbett. Der Weg wird nun zunehmend steiniger und führt hinauf ins Gebiet Im Griess. Hier geht es nun durch ein riesiges Geröllfeld hinauf zum Gletscherseeli, dem Griesssee, welcher am Fusse des Clariden liegt. Der Gletschersee ist in den 1980er Jahren durch das Abschmelzen des Claridengletschers entstanden. Auf der anderen Seite des Gletschersees sieht man die mit Schutt und Geröll übersäte Gletscherzunge. Dessen Ende ist eine hohe Eiswand, die ins Seeli mündet. Ab und zu sieht und hört man wie ein Stück vom Gletscher abbricht und in den See donnert. Auf dem Gletscherseeli schwimmen Eisschollen – ein Arktisfeeling mitten in der Schweiz.
Am Gletscherseeli überquert man auf einer Brücke den Fätschbach, welcher unterhalb des Clariden an der Wasserscheide von Linth und Reuss entspringt. Von der Brücke geht es sehr steil (Rutschgefahr!) hinauf durch die Geröllhalde zu einem schönen Aussichtspunkt mit Sitzbänken, von wo man nochmals einen herrlichen Blick hinab zum Gletschersee geniesst. Von dort wandert man nochmals ein kurzes Stück durch Geröll. Dann folgt der steile Abstieg auf einem steinigen Zickzackweg, durch Wiesen hinab. Kurz vor dem Klausen geniesst man nochmals einen grandiosen Ausblick hinab zum Urnerboden.
Einkehrmöglichkeit auf dem Klausenpass: Kiosk-Restaurant Klausenpass (+41 41 879 11 16). Das Hotel Klausenpass (+41 41 879 11 64) liegt rund 20 Gehminuten von der Passhöhe in Richtung Schächental entfernt.
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