Das aktuelle Klima setzt dem Bergwald zu. Hitzesommer sind für die Bergwälder ein Stressfaktor. Herbststürme wüten in den Beständen. Die Freiwilligen des Bergwaldprojektes helfen mit, den Bergwald auch in dieser Situation zu pflegen und zu stärken.
Bergwald Projekt
Der sonnige und heisse Sommer brachte für alle, die in und mit der Natur arbeiten, einige Sorgen. Insbesondere im Bergwald sind die Auswirkungen der langen Trockenheit, der Hitze und der darauf folgenden Herbststürme klar ersichtlich. Die Gesundheit der Wälder ist nicht selbstverständlich, Borkenkäfer und Wassermangel machen ihnen zu schaffen. Einige Flächen sind auch von Stürmen regelrecht kahlrasiert worden. Die Freiwilligen des Bergwaldprojektes arbeiten an Orten, an denen diese Auswirkungen spürbar und ersichtlich sind. Es ist spannend, diese weltweite Veränderung mit zu verfolgen, aber es bedeutet auch ein Umdenken und neue Ideen für den Bergwald zu prüfen.
Alp Ramsa Höjahus im Madris (Avers, Graubünden) wird von der ansässigen Bauernfamilie gepachtet und zusammen mit dem Bergwaldprojekt betrieben. Im Sommer weiden rund 120 Rinder und Kühe, 150 Mutterziegen und Gitzi von Juni bis September auf der Alp. Bild: Jaromir Kreiliger
2000 Freiwillige
Das Bergwaldprojekt geht jährlich mit rund 2000 Freiwilligen in die Bergwälder der Schweiz, 2019 arbeiten sie an über 30 verschiedenen Orten. Eine Woche lang bauen die Freiwilligen unter professioneller Anleitung Wege, räumen Sturmflächen, erstellen Zäune als Schutz für kleine Bäume, pflanzen einheimische Baumarten, halten Alpweiden und Waldwiesen frei, bauen Schutzbauten vor Schneedruck und lichten zu dichte Wälder aus. Sie übernachten in einfachen Unterkünften und werden aus der Bergwaldküche versorgt. Die Teams arbeiten Hand in Hand, die Arbeit schweisst die Freiwilligen zusammen. Das Ergebnis der Arbeit ist jeden Abend klar ersichtlich, eine Tatsache, die viele der Freiwilligen, die oft in Büros arbeiten, sehr schätzen. Ihre Arbeit wird unter den aktuellen Klimaverhältnissen immer wichtiger, und sie ist bis in die Zentren spürbar. Denn der Bergwald hält nicht nur Steinschlag und Lawinen auf, er schützt auch vor Hochwasser.
Interessierte können sich direkt über www.bergwaldprojekt.ch für eine Projektwoche anmelden.
Entlebuch – Im 19. Jahundert wurde der Wald im Entlebuch im Zuge der zunehmenden Industrialisierung stark übernutzt. Mit dem eidgenössischen Waldgesetz von 1876 wurden die Wälder grossflächig wieder aufgeforstet, was heute die Auswirkung hat, dass der Wald vielerorts gleichförmig und somit relativ unstabil aufgebaut ist. Bild: zVg
Bild: zVg
Seit 2002 arbeitet das Bergwaldprojekt auch im Gebiet der fusionierten Gemeinde Arosa im Schanfigg, Graubünden. Ein stabiler Schutzwald ist lebensnotwenig für die Menschen in den Dörfern und die Infrastruktur. Der Wald übernimmt im Tal eine zentrale Rolle mit seiner Schutzfunktion vor Lawinen, Steinschlag und Erdrutschen. Bild: Gregor Schmucki
Trin – Der Bergwald macht keine Winterferien! Die Schneedecke schützt den Wald, kann aber auch zerstörerisch wirken. Holznutzung und Waldpflege werden traditionell im Winterhalbjahr gemacht. Bild: zVg
Trin – Im Projekt Winterwald steht die Jungwaldpflege mit Handsäge und Axt im Zentrum., Bild: zVg
Trient liegt am Fusse des Mont Blanc Massivs im französisch sprechenden Unterwallis. Die Wälder sind lebensnotwendig an den steilen Bergflanken, welche Zuglinie, Strasse und Häuser im Tal schützen vor Steinschlag, Lawinen und Hangrutschungen. Bild: zVg
Trin Winterwald, Bild: Fabian Jaugstetter
Das Montafon ist ein bekanntes, touristisches Tal im Vorarlberg, Österreich. Das Bergwaldprojekt engagiert sich im Montafon im Silbertal, einem spärlich besiedelten Seitental, das bei Schruns abzweigt.
Trin, Bild: zVg
Anmeldung Bergwald Projekt
www.bergwaldprojekt.ch
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