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Vitaminbomben
Die Marroni schmecken nicht nur gut, sie sind auch wahre Vitaminbomben und stärken das Immunsystem. Sie enthalten etwa lebenswichtige Vitamine A, C, B1, B2, B3 sowie Folsäure, Kalium, Magnesium und Calcium. Zudem sind sie sehr fettarm und haben mit über 40% einen hohen Kohlenhydratanteil.
Wie die Edelkastanie in die Schweiz kam
Die Edelkastanie gehört zur Familie der Buchengewächse und ist mit der Rosskastanie, die zu den Seifenbaumgewächsen gehört, nicht verwandt. Vermutet wird, dass der Ursprung der Edelkastanie (Castanea sativa) in Kleinasien liegt. Schon vor den Römern soll sie bereits in der Bronzezeit (1.500 – 1.000 v.Chr.) im nördlichen Alpenraum vorhanden gewesen sein. Spätestens aber mit den Eroberungszügen der Römer gelangte sie über die Alpen in die Schweiz, nach Deutschland und Österreich.
Das Brot vom Baum
Die Edelkastanie, also die Maronen, bei uns Marroni oder auch Esskastanie genannt, waren bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein wichtiges Grundnahrungsmittel in der Schweiz. Vorallem im Tessin. Sie deckten den Bedarf an Kohlenhydraten und wichtigen Vitaminen. Die Baumfrucht wurde meistens zu Mehl verarbeitet, um daraus Brote zu backen. Gerade für ärmere Menschen waren die Edelkastanien existenziell und bewahrten vor Hungersnöten. Deshalb wird auch vom «Brotbaum» oder vom «Brot der Armen» gesprochen. Im 20. Jahrhundert ging sie durch die einfacher zu kultivierenden Kartoffeln und durch den Mais zunehmend in Vergessenheit.
Das Revival der Marroni
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts kehrt die Edelkastanie allmählich auf die Alpennordseite zurück. So wurde etwa im Jahr 2000 die IG Pro Kastanie Zentralschweiz gegründet für den Erhalt und der Pflege der Bäume.
Edelkastanien gibt es insgesamt in der Schweiz auf einer Fläche von rund 24’000 Hektaren in Rein- und Mischkastanienwäldern. Zu finden sind sie nicht nur im Tessin, sondern auch im Bündnerischen Calancatal und Bergell, im Wallis und auch beispielsweise in der Zentralschweiz, am Walchwilerberg im Kanton Zug oder in Weggis im Kanton Luzern. Auch am Bodensee, in Rorschacherberg, gibt es einen Kastanienhain.
Kastanienfeste
Chestene-Chilbi, Greppen LU
Die Chestene-Chilbi in Greppen am Vierwaltstättersee ist der grösste Markt mit Kastanienprodukten in der Deutschschweiz. Er findet jährlich im Oktober statt.
Festival della Castagna, Bergell GR
Im unteren Bergell befindet sich einer der grössten gepflegten Kastanienwälder Europas. Im Oktober ist die Kastanienerntesaison, die von den Bauern und Bäuerinnen schon immer mit einem guten Schluck Wein und den auf dem Feuer gerösteten Kastanien gefeiert wurde.
An diese Tradition knüpft das Festival della Castagna an, um den Gästen dieses wertvolle Nahrungsmittel wieder näher zu bringen. Jeweils im Oktober werden drei Wochen lang Veranstaltungen mit Führungen, Degustationen, Lesungen, Vorträgen und abwechslungsreichen Wanderungen rund um die Kastanie durchgeführt. Es gibt grössere und kleinere Feste.
Sagra della castagna, Valposchiavo GR
Mitte Oktober feiert die Valposchiavo die «Sagra della castagna», das Kastanienfest. Während der «Settimana della castagna» dreht sich alles um die Kastanie und schmackhafte gastronomische Erlebnisse. Geführte Besichtigungen der Kastanienhaine und heisse Marroni stehen auf dem Programm. Der krönende Abschluss bildet das Kastanienfest «Sagra della castagna».
La Fête de la Châtaigne, Fully VS
Während zwei Tagen im Oktober wird in Fully mit über 300 Ständen das Kastanienfest La Fête de la Châtaigne gefeiert.
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