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Anforderung
T2
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Körperliche Anforderung
Mittel
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Dauer
02:25 h
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Distanz
9.2 km
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Aufstieg
227 m
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Abstieg
401 m
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Tiefster Punkt
1576 m
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Höchster Punkt
1905 m
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Beste Jahreszeit
Highlights
- Spektakuläre Suonenwanderung mit Infotafeln zum Thema Suonen im Wallis
- Schwindelerregende 124 Meter lange & 80 Meter hohe Hängebrücke/Passarelle
- Lac de Tseuzier
- Immer wieder tolle Ausblicke von der Suone aus
Hinweis
- Vor der Wanderung prüfen, ob die Bisse/Passarelle du Ro geöffnet ist!
- Nicht bei Nässe gehen, Rutschgefahr!
- Gesicherte Wege, exponierte Stellen, nur für Schwindelfreie & Trittsichere!
- Achtung: Keine Baby-Trage, da überhängende Felsen !
- Hunde zwingend an der Leine führen!
Bisse du Ro
Bissen (franz.), zu Deutsch Suonen, sind historische Wasserleitungen, die das kostbare Nass aus den Bergen auf die trockenen Weiden und Äcker leiten. Die im 14. Jahrhundert erbaute Bisse du Ro zeugt vom unglaublichen Mut der damaligen Baumeister. In schwindelerregenden Höhen wurde der Bewässerungskanal angelegt, wobei Menschen oft sogar ihr Leben lassen mussten. Bei dieser gefährlichen Arbeit bildeten die Felsen das Haupthindernis. Ohne Sprengstoff oder technische Hilfsmittel, nur mit vor Ort vorhanden Materialien, gelang es den Einwohnern diese eindrücklichen Bauwerke zu errichten. Um in den steilen Felswänden die Suonen zu befestigen, schlug man Löcher in den Felsen, um darin Balken aus Lärchenholz zu befestigen. Diese trugen die Bewässerungsrinne und das Brett für die Kontrollgänge des Aufsehers. Das ausgeklügelte Wassersystem sicherte Menschen und Tieren das Überleben im Kampf gegen die Trockenheit, die insbesondere im Mittelalter geherrscht hatte.
Weder Gemeinden noch Kantone waren mit dem Bau der Suonen beauftragt. Es waren Privatpersonen, die sich zu einem Konsortium zusammenschlossen und für die Kosten aufkamen. Noch heute sind die Mitglieder Eigentümer der Wasserrechte und für den Unterhalt der Suonen verantwortlich. Die Rechte der Mitglieder sind in Anteile aufgeteilt und regeln die Bewässerungsdauer und Verteilung des Wassers.
Die Ancien Bisse du Ro wurde bis 1946 von den Dorfbewohnern unterhalten. Seit da fliesst das Wasser durch einen Tunnel. Heute ist die Bisse du Ro einer der schönsten und eindrücklisten Suonenwanderungen.
Wegbeschrieb
Ausgangspunkt der Wanderung ist die Bushaltestelle Anzère Barrage de Tseuzier beim Lac de Tseuzier (Rawilsee). Das Restaurant du Barrage de Tseuzier (+41 27 398 26 97) mit Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit (Massenlager) befindet sich etwas unterhalb von der Bushaltestelle.
Von der Bushaltestelle geht man über die Staumauer zum östlichen Ufer. Dort folgt man dem Wegweiser in Richtung Bisse du Ro. Auf einem breiten Alpsträsschen wandert man zur nächsten Weggablung, wo man nach links hinauf, dem Schild Bisse du Ro weiter folgt. Bei herrlichen Ausblicken ins Rhonetal und auf die in der Ferne liegenden Walliser 3000er, inklusive Matterhorn-Gipfel, geht es weiter bergauf. Nach rund 3 Kilometern Aufstieg, geht es hinab zum Wegweiser Er de Chermignon und von dort in wenigen Minuten zu einem Rastplatz mit Sitzbänken und einem WC. Beim Rastplatz verlässt man das Alpsträsschen und wechselt auf den schmalen Wanderweg, der schon bald unterhalb einer hohen Felswand mit Geröll vorbeiführt. Der Weg ist zwar gut ausgebaut, hat aber ein paar exponierte Stellen.
Die Wanderroute ist zugleich ein Themenweg mit Infotafeln zur Historie der Suonen. Schon bald erreicht man die erste Infotafel und der Weg führt nun vermehrt über Holzstege, die direkt an den senkrechten Felswänden über dem Abgrund befestigt sind. Der Weg wurde 2015, und mit der 2020 eröffneten Hängebrücke Passerelle Bisse du Ro, massiv ausgebaut und dadurch um einiges sicherer gemacht. Meistens sind die Stege auch mit einem Geländer oder mit einem Seil an der Felswand gesichert. Aber es gibt auch ausgesetzte Stellen, die nicht durchwegs gesichert sind. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind Vorraussetzung. Bei Nässe ist von dieser Wanderung abzuraten.
Nach knapp zwei Stunden Gehzeit erreicht man die 124 Meter lange Hängebrücke, die 80 Meter über dem Boden schwebt. Vor der Eröffnung der Hängebrücke führte der Weg hier sehr exponiert an der steilen Felswand entlang. Reste des Weges sind noch zu sehen. Auf der anderen Seite der Hängebrücke geht es weiter über Holzstege. Hie und da muss man sich unter überhängenden Felsen ducken. Auf dem weiteren Weg gibt es unterwegs Sitzbänke und nach einer Passage durch den Wald erreicht man einen weiteren schönen Picknickplatz. Von dort wandert man wieder über Holzstege und zum Schluss nochmals durch den Wald bis zum Wegweiser, wo man nach links in Richtung Plans Mayens abbiegt. Nun folgt ein kurzer, steiler Aufstieg zur Bushaltestelle Plans Mayens und von dort nach rechts die Strasse hinab zur Bushaltestelle Dent-Blanche. Hier kann man nach rechts abbiegen, um im Restaurant La Dent-Blanche (+41 27 481 11 79) einzukehren.
Hinweis: Informiere dich im Vorfeld, ob die Wanderweg an der Bisse du Ro entlang geöffnet ist.
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