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Ursprünglich hiess Zuort «Suord», was vom lateinischen «surdus» kommt und «taub» heisst. Tatsächlich sind es die Ruhe und Stille an diesem wunderbaren Ort, der naturverbundene Menschen anzieht. Ein einfaches Leben auf hohem Niveau, mit herzlicher Gastfreundschaft, gepflegter, historisch bedeutender Unterkunft und einer sich selbst versorgenden Landwirtschaft, die es seit Urzeiten schon gibt. Dies zeichnet diesen Ort mitsamt seiner Geschichte aus.

Val Sinestra: Das unberührte Tal
Der Weiler Hof Zuort liegt am Ursprung des Val Sinestra. Sinister («links») ist aus dem Lateinischen und bezeichnet, von Sent aus gesehen, die linke Talseite des Unterengadins. Einst pilgerte man ins Val Sinestra zu den Heilquellen mit «aua forta», dem starken Wasser, welche auf dem Gemeindegebiet von Sent entspringen. Heute sind es herrliche Wanderungen und die Natur, die anziehend wirken. Von der Terrasse des Hof Zuort aus schweift der Fernblick durch das unberührte Tal bis zum Berghorizont des Unterengadins. Nachts buhlt kein künstliches Licht mit der Sicht auf den weiten Sternenhimmel. In den besinnlichen Morgenstunden und bei Sonnenuntergang hört man dem Rauschen des Wildbaches oder dem Grasen der Haflinger zu und geniesst auf 1711 Metern über Meer die Stille. Der Hof Zuort ist eine Zeitinsel der Natur und Kultur, ein Kraftort; idealer Ort auch für ein «Digital Detox».

Eiszeitliche Erdpyramiden
Nahe dem Weiler gelegen gibt es Zeugen der letzten Eiszeit. Es sind Erdpyramiden. Die noch heute erodierenden Moränenschuttkegel mit ihren Felsbrocken und tonnenschweren Kappen sind imposant. Der lokale Name für diese Türme ist denn auch «ils Cluchers» (phon.: klutscheers): die Kirchtürme. Während der letzten Eiszeit vereinigten sich die beiden Gletscherzungen Val Laver und Val Chöglias knapp unterhalb von Zuort. Nach dem Abschmelzen entstanden hohe, spitze Schuttkegel von bis zu 15 Metern Höhe. Es sind Zeugen eines mehrere tausend Jahre andauernden Erosionsvorganges. Noch immer bewegt sich dieses Gestein. Bereits in hundert Jahren werden die Moränenanteile wieder ganz anders aussehen.
Ein alpines Schweizer Zollamt auf dem uralten Handelsweg
Was heute die duftenden Blumen-, Kräuterwiesen und saftigen Weiden als lebendiges Kulturdenkmal historischer Berglandschaft darstellen, waren einst wichtige Geländekammern für Jäger, Sammler und Hirten der Neusteinzeit. Sie rodeten die Lichtungen (Charetsch) um Zuort und nutzten auch die hohen Sommerweiden am Fimberpass. Zuort war Hospiz und ein alpines Schweizer Zollamt auf dem uralten Handelsweg zwischen der Schweiz und Österreich (Paznaun), noch bis ins zwanzigste Jahrhundert.
Die Anfänge
Einst verliebte sich – wie kann es anders sein – ein Musiker in diese Stille und erwarb diesen Flecken mit dem Anwesen. Es war Willem Mengelberg (1871-1951), holländischer Komponist und Dirigent, Generalmusikdirektor in Luzern und jener, der das Amsterdamer Concertgebouw-Orchester zu einem der virtuosesten, weltberühmten Orchestern führte. Er war eine der populärsten Figuren der Niederlande nebst der damaligen Königin. Auf Zuort baute er seine Sommer-Residenz und verbrachte hier seine Ferien. Er lud die High Society aber auch die Einheimischen gerne zu sich ein. So beherbergte er auch Richard Strauss, der ihm die Tondichtung «Ein Heldenleben» widmete. Noch einige Jahre nach der Gründung seiner eigenen Stiftung und seinem Tod 1951 blieb dieser Ort ein wichtiger Treffpunkt für musizierende Holländer und eine Art Künstlerkolonie. Auch heute noch trägt die Musik einen wichtigen Anteil bei.
Heute – schönes Beispiel der Hege von öffentlichem Eigentum
Die frühesten Dokumente zum Hof Zuort stammen aus dem Jahr 1482. Eine Urkunde über diesen als Lehenshof im Eigentum der Gemeinde Sent zeugt davon. Darin wurde der Verkauf des Pachtrechtes an religiöse Organisationen, an Adlige, grosse Herren und Potentaten ausdrücklich verboten. Mengelberg erwarb die Besitzrechte am Dorf und kaufte 1920 von der Bauernfamilie Frigg den Hof mit Landwirtschaft dazu. Das aus der Belle-Epoque stammende Chalet, von Mengelberg selbst entworfen, von der einheimischen Familie Lanfranchi erbaut und von Schweizer Schnitzern reich verziert, wurde in seiner ersten Version 1911 fertig gestellt.
Die prächtigen Holzdecken, das edle Täfer und stilvolle Möbel sind als Originale erhalten. Die kunstvollen Holzverzierungen in der Stube, dem Herzen des Anwesens, sind dem Pächter Clot Corradin, einem Bauern und Schnitzer der Region, zu verdanken. Die sechs nostalgischen Zimmer im Haupthaus und die Suiten mitsamt Bibliothek im Chalet «Casa Mengelberg» sind auch heute stilecht eingerichtet. Auch liess Mengelberg eine eindrückliche Wald-Kapelle im Stil einer norwegischen Stabkirche (bis 1928) zimmern; als Denkmal zur Erinnerung an die Bewahrung der Schweiz und der Niederlande im Ersten Weltkrieg. Ein sogenanntes Carillon mit 15 Glocken, welche über die Klaviatur bedient werden, funktioniert noch heute. Gasthof, Stall, Personalhaus, Chalet und Kapelle bilden ein historisches Ensemble und sind in Gestalt und Funktion erhalten.

Swiss Historic Hotels
Eine neue Phase mit Besitzerwechsel begann ab 2010. Der Eigentümer Dr. med. Peter Robert Berry IV bezeichnet sich selbst als «Schwungrad und Brücke für Zuort ad Interim». Sein erklärtes Ziel: der historische Lehenshof soll wieder in ein «Sinnvoll verwaltetes kollektives Eigentum» übergehen. Dies war auch der ursprüngliche Wille des Gemeinwesens und wurde im Lehensvertrag 1482 geregelt. So steht denn auch auf der Homepage: «Zuort soll einem breiten Publikum dauerhaft zugänglich bleiben. Diese Maxime fordert einen «Kollektiven Selbsterhaltungstrieb» mit seinen drei Komponenten: 1. ideelles Gedankengut, 2. kollektives Eigentum, 3. wirtschaftliche Eigenleistung.» Der gemeinnützige Verein «Cumpagnia Zuort» und die Stiftung «Fundaziun Zuort» sind im Aufbau. Eine betriebliche Selbsterwirtschaftung ist auf versprechendem Weg. Hof Zuort gehört seit Herbst 2012 zur Gruppe der «Swiss Historic Hotels».
Einfach, authentisch, zeitlos. Ein perfekter Ort für Naturliebhaber, Geniesser, Ruhesuchende.
Hof Zuort
7556 Ramosch GR
+41 81 866 31 53
Bilder: Hof Zuort
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